In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar 2023 verstarb Heidi Lechler in Ettlingen. Geboren wurde sie am 02.04.1940 in Heilbronn. Sie lernte die KBT auf den Psychotherapiewochen in Lindau kennen.

1975 war sie ein Gründungsmitglied des DAKBT. Enge Wegbegleiterinnen waren für Sie Renate Schwarze und Anemone Carl, ebenfalls Gründungsmitglieder und Kolleginnen im Lehrbeauftragten Team.

Zunächst bot sie die KBT in der psychosomatischen Klinik in Herrenalb an. Nach dem Studium der Sozialpädagogik in Villingen-Schwenningen arbeitete sie in der Römer-Klinik in Hirsau. Insgesamt war sie 24 Jahre in der Psychosomatik und Psychiatrie tätig.

Durch viele nachgewiesene, erfolgreich abgeschlossene Behandlungen gelang es ihr, eine Kassenzulassung für die Kinder- und Jugendpsychotherapie zu erhalten. Die Arbeit mit Kindern beschrieb sie als erfüllend und bereitete ihr viel Freude.

Daneben arbeitete sie als Körperpsychotherapeutin mit der KBT in freier Praxis. Zudem hatte sie die Gelegenheit auf den Psychotherapiewochen in Lindau einige Jahre die KBT in Workshops anzubieten.

1981 wurde sie Lehrbeauftragte und verfasste ihre theoretische Arbeit zum Thema: „Wurzeln und Entwicklung der KBT“. Von Prof. Stolze wurde diese Arbeit 1984 in dem Sammelband „Konzentrative Bewegungstherapie, Grundlagen und Erfahrungen“ veröffentlicht.

Generationen von KBT-Therapeut*innen konnten durch ihre Lehrtätigkeit in den Weiterbildungsgruppen, Theorie-Methodik-Seminaren und Theorie-Praxis-Seminaren sowie Supervisionen von ihrem Können und ihrer Erfahrung profitieren.
Das Spielen in der KBT war Heidi ein wichtiges Anliegen, sie besaß viel Kreativität und sie schöpfte aus einem großen Repertoire an KBT-Angeboten, es fiel ihr leicht immer wieder neue Angebote, die zur Situation im Geschehen passten zu entwickeln.

Im weiteren Verlauf spezialisierte sie sich auf: New Identity Process, auch Schreitherapie, ein von Daniel M. Casriel entwickeltes, umfassendes therapeutisches System zur Umformung bzw. Umerziehung der emotionalen, kognitiven und verhaltensbezogenen Reaktionen und die Kurzzeittherapie mit den Varianten psychoanalytisch-systemische Therapie nach Professor Fürstenau sowie energetische Psychologie (ETF) nach Gallo. Ihre Beziehungsarbeit basierte auf dem Verständnis von Übertragung und Gegenübertragung, den Erkenntnissen der Objekt-beziehungstheorie sowie der Neurobiologie, dabei bezog sie sich besonders auf Gerald Hüther.

2017 gab sie gemeinsam mit Renate Schwarze und Anemone Carl ihren Lehrauftrag im DAKBT zurück und wurde aus dem Kreis der Lehrbeauftragten verabschiedet. In all den Jahren ihres Wirkens hatte sie sich für die Weiterentwicklung der KBT eingesetzt und die Methode auch nach außen vertreten. Sie hinterlässt viele Impulse in den nachfolgenden Generationen von KBT-Therapeut*innen.

Neben ihrer Tätigkeit in eigener Praxis entdeckte sie in späteren Jahren ihre Freude und Begabung an der Malerei. Sie besuchte Kurse bei namhaften Künstlern und präsentierte ihre Bilder bei Ausstellungen.

Bis ins hohe Alter liebte Heidi Lechler Bewegung, Kultur und Geselligkeit. Skifahren und Reisen waren ihre Leidenschaft, sie nahm an einem Lesekreis teil, schloss sich einer Wandergruppe an, lernte in der Gruppe Italienisch und spielte Bridge. Klassische Musik und Konzerte waren viele Jahre ein Teil ihres bewegten Lebens.

Wir trauern um Heidi Lechler, danken ihr für ihre Wegbegleitung und werden sie in guter Erinnerung behalten.

Waltraut Betker                              Frank Kasper                                  Rudolf Kost

 

  

 

Kooperationssymposium Wirkfaktoren beim DGPPN-Kongress

Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN)  vom 23. bis 26.11.2022 in Berlin fand neben vielen anderen Veranstaltungen ein Kooperationssymposium zwischen dem Referat Gesundheitsfachberufe und dem Referat Psychotherapie der DGPPN statt. Gegenstand war die Frage der Wirkfaktoren in der Psychotherapie, Kunst-, Musik- und Konzentrativer Bewegungstherapie. Clara Scheepers-Assmus ist für die KBT im Referat Gesundheitsfachberufe der DGPPN aktiv.

Bernhard Strauß (Jena) vom Referat Psychotherapie gab eine Übersicht über den Stand der Wirkfaktorenforschung in der Psychotherapie. Katrin Seifert (Bonn) stellte die Wirkfaktoren der Kunsttherapie vor, Karin Schreiber-Willnow (Köln) zeigte neue Forschungsergebnisse zu Wirkfaktoren in der KBT. Anne Schnell (Basel) gab einen Überblick über die Musiktherapie bei verhaltenssüchtigen Patienten. Die Forschung in den verschiedenen Verfahren ist nicht sehr umfangreich, aber es zeichnet sich ab, dass allgemeine Faktoren wie die therapeutische Beziehung und die positive Gruppenatmosphäre in allen Verfahren notwendig sind, um die spezifischen Faktoren wirksam werden zu lassen. In der KBT etwa wird die Förderung des Körper- und Selbsterlebens als verfahrensspezifischer Wirkfaktor verstanden.

Karin Schreiber-Willnow

„KBT wirkt unmittelbar!"

Diese Erfahrung berichten Kursteilnehmer*innen der Fortbildungsreihe „Grundlagen der Konzentrativen Bewegungstherapie“, die Ende Januar in München abgeschlossen wird.

Dafür machen die durchwegs „fortbildungserfahrenen“ Kolleg*innen in ihren Rückmeldungen zum einen die eindrücklichen Körpererfahrungen verantwortlich und zum anderen das szenische Erleben in Partner- und Gruppenangeboten sowie die Gestaltungen mit Gegenständen. 

Die nächste von der Bayerischen Landesärztekammer mit 50 Fortbildungspunkten zertifizierte Fortbildungsreihe startet im Mai 2023 in München.
Nähere Informationen dazu finden Sie hier.


Dr. Anke Hamacher-Erbguth und Christine Breitenborn

 

 

Bericht von der 45. DAKBT-Jahrestagung vom 13. bis 16.10.2022 in Wiesbaden-Naurod

Im Namen des Vorstands begrüßte Rudolf Kost die 82 angereisten Teilnehmer*innen und bedankte sich beim Vorbereitungsteam Anke Hamacher-Erbguth, Regina Schrack-Frank und Karin Schreiber-Willnow, sowie den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle Birgit Rosa und Uschi Schönberger.

Kost
Rudolf Kost

 


Anke Hamacher-Erbguth, Karin Schreiber-Willnow, Regina Schrack-Frank

Anke Hamacher-Erbguth führte in das Tagungsthema ein. Den aktuellen Zeiten, in denen man sich über die Hand wundere, die zur Begrüßung ausgestreckt wird oder ein Raum mit vielen Menschen als überfordernd erlebt wird, stehe der direkte Körperkontakt und Berührung als wichtiges Handwerkszeug unserer Methode gegenüber. Die Tagung lade ein, das Thema Berührung vertiefend aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten: Entwicklungspsychologisch, im Kontext von Bindung und Beziehung, medizingeschichtlich, im Zusammenhang mit Traumafolgestörungen und konkret methodisch als eine wichtige Grundlage unserer Arbeit mit ganz verschiedenen Indikationsgruppen. 

Das Vorbereitungsteam hatte im Vorfeld einige pandemiebedingte Hürden zu meistern. Referent*innen erkrankten und es musste schnell für Ersatz gesorgt werden. So wurde für den Forschungsvortrag kurzerhand ein Zoom-Meeting organisiert. Flexibilität und Improvisationstalent waren auch gefragt bei der Umstellung von Workshops und sogar in der Geschäftsstelle. Da Birgit Rosa erkrankt war, sprang Herr Schönberger ein und bereicherte die Tagung mit seinen Talenten vom Auf- und Abbau bis hin zur Schauspielkunst. 

Elisabeth Oedl-Kletter überbrachte Grüße vom ÖAKBT, dessen Mitglieder der Tagung einen lustvollen Verlauf wünschten. Ganz konkret unterstützt wurde dieser Wunsch mit Mozartkugeln für die Teilnehmerinnen, die freudig aufgenommen und gerne verspeist wurden.  
Die Eröffnungsreferentin ließ die Zuhörer*innen an ihrer Auseinandersetzung mit dem Titel ihres Vortrags teilhaben. Dieser hatte sich in der Bearbeitungszeit von „Begreifen und Ergriffen sein“ zu “Vom No-Go zum Hands-on“ gewandelt. In einem kleinen Rückblick schilderte sie die Befürchtungen, die es bei der Anerkennung der KBT als psychotherapeutischem Verfahren in Österreich gegeben habe. Berührung im Zusammenhang mit Therapie habe zumeist Assoziationen von möglichen Übergriffen geweckt. Welchen Stellenwert Berührung in der therapeutischen Begleitung haben kann sei noch wenig im Bewusstein gewesen – dies habe sich mittlerweile sehr geändert. 
Oedl-Kletter zeigte auf, wie bedeutsam haltgebende und sicherheitsspendende Berührungen in der Therapie sein können und warum wir ergriffen werden, wenn Berührung zugelassen werden kann. Die KBT als handlungsorientiertes Verfahren nimmt die Haut als Grenze und Verbindung zur Welt wahr und entwickelt Berührungsangebote, die ein Begreifen des „In-der-Welt-Seins“ ermöglichen. Die Referentin stellte dabei heraus, welche wesentliche Rolle die Beachtung der Grundbedürfnisse nach Bindung, Autonomie und Identität bei Berührungsangeboten in der KBT spielt. Sie betonte die Freiwilligkeit, die beim Patienten, aber genauso auch bei der KBT-Therapeutin in der jeweiligen Situation unbedingt geachtet und beachtet werden müsse, damit Berührung als wertvoller Teil der Therapie wirken könne. 

Frau E. Oedl Kletter
Elisabeth Oedl-Kletter


Donnerstagabend trafen sich die verschiedenen Gremien, die Mitgliederversammlung des EAKBT fiel aus Krankheitsgründen aus. Ein neues Angebot für Interessierte wurde von Christine Breitenborn und Anke Hamacher-Erbguth moderiert. Über die Frage „Wie profitiere ich persönlich von der KBT“ kam es zu einem anregenden und stärkenden Austausch zwischen den Teilnehmenden darüber, wie die KBT für sie persönlich im Alltag wirkt. 

Den Vortrag am Freitag „Der Wert der Berührung – Verbundenheit, Vertrauen und Wohlergehen“ hielt Frau Dr. Rebecca Böhme. Sie gab interessante Einblicke in ihre Forschungen zu Interaktion. Ausgehend von der embryonalen Entwicklung erläuterte sie auf physiologischer und psychologischer Ebene, welche Auswirkungen Berührung und Berührungserfahrungen über die gesamte Lebensspanne haben. Einen Schwerpunkt legte sie dabei auf die Erklärung der neuronalen Verarbeitung von Berührungsreizen im Kontext sozialer Interaktion, bei der besondere Rezeptoren in Aktion kommen. Die wissenschaftlich belegte optimale Streichelgeschwindigkeit von 3 cm pro Sekunde wurde vom erheiterten Publikum gerne an den Sitznachbarn ausprobiert.
Die Zeit des Social Distancing sei für die Berührungsforschung besonders spannend gewsen, da hier die Bedeutung von Berührung und die Auswirkungen von Berührungsmangel deutlich hervortraten. In diesem Zusammenhanghabe sich ein vermehrtes Erleben von Depersonalisierung beobachtenlassen, wobei zusätzlich zur fehlenden Berührung auch der Bewegungsmangel als gravierender Faktor benannt wurde. Böhme stellte in ihrem Vortrag eindrucksvoll dar, wie wichtig es ist, zwischenmenschliches Miteinander zu leben, der sensorischen Verarmung entgegenzuwirken und den leiblich-sensorischen Weltbezug zu fördern.

Frau E. Oedl Kletter
Rebecca Böhme


Am Freitagnachmittag stand ein besonderer Punkt auf der Tagesordnung: Die Beratungsfirma CONTRACT hatte vom Vorstand den Auftrag erhalten, sich ein Bild davon zu machen, wie es um den DAKBT steht und was sinnvolle Entwicklungsschritte sein könnten. Hierzu waren von CONTRACT Interviews ausgewertet worden, die im Vorfeld mit 6 Gruppen à 4 DAKBT-Mitgliedern geführt worden waren. In den Interviews wurden die Teilnehmer*innen zu verschiedensten Aspekten der Vereinsgestaltung befragt. Stichworte waren hier beispielsweise „aktive Mitarbeit“, „Generationen“, „Akademisierung“, „bekannter werden“, „bekannt bleiben“ oder auch „Mehrwert der Mitgliedschaft im DAKBT“.
In einem ersten Schritt präsentierten Birgit Nawrath und Nico Menzl von CONTRACT die komprimierten Ergebnisse aus den Interviews. Daraus leiteten sie Thesen und Beraterempfehlungen ab. Daran anschließend wurden das Publikum aktiviert und aufgefordert, verschiedene Eigenschaften des Vereins einzuschätzen. Qualitäten wie Extraversion, Realisierungsfähigkeit, Zukunftsausrichtung, Entscheidungsqualität, organisationales Lernen oder Selbstbewusstsein sollten mit Punkten bewertet werden.Daraufhin sollten Leitfragen in Kleingruppen diskutiert werden.
Im nun folgenden Plenum gab es viel Diskussionsstoff. Kann der DAKBT die Energie und Kraft für Veränderungen aufbringen? Sollte die Absicherung des Status quo im Zentrum der Zukunftsgestaltung stehen? Wo steht sich der Verein selbst im Weg? Welche Vorteile könnte eine Instututsgründung bringen? Wobesteht Nachholbedarf in der Außenwirkung? Es blieben Fragen offen, die ihren Weg in die Mitgliederversammlung am Samstag fanden.

Contract
Birgit Nawrath und Nico Menzl, Fa. Contract


Am Forschungsabend stellte Klaus-Peter Seidler im ersten Zoom-Vortrag der Tagungsgeschichte unter dem Thema „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ (Hesse) die Ergebnisse der aktuellen Studie der KBT-Forschungsgruppe vor. Es wurde untersucht, ob die Stundenerfahrungen in der Anfangsphase einer stationären KBT-Gruppe vorhersagen können, wie die Patienten am Ende der KBT-Behandlung beurteilen, was sie erlebt haben und was ihnen geholfen hat. Die Studie zeigt, dass Patientiennen, die sich in den ersten Stunden auf die KBT einlassen können und erleben, dass sie die Stunden für sich nutzen konnten, am Ende eher Besserungen im körperbezogenen Selbsterleben beschreiben. Die positive Beziehung zur Therapeutin und eine gute Gruppenatmosphäre stellten sich als bedeutsam für eine erfolgreiche Behandlung heraus. Trotz aller technischer Startschwierigkeiten war der Abend gelungen und es zeigt sich, dass dieses neue Format auch unsere Tagung bereichern kann. 

Forschungsgruppe
Klaus-Peter Seidler per Zoom

 

Am Samstag sprach Dr. Maria Stippler-Korp zum Thema „PatientInnen mit Traumageschichten anfassen - Berührung und Trauma – darf das überhaupt sein?“ Sie stellte zunächst die Frage in den Raum, ob Berührung bei Menschen mit Trauma-Hintergrund, die Grenzverletzungen, gewaltvolle Beziehungen, Vernachlässigung und Berührungsarmut erlebt haben, überhaupt indiziert sei, weil diese zumeist über negative Repräsentationen von Berührung verfügten. Mit Hilfe anschaulicher und eindringlicher  Fallbeschreibungen aus ihrer Praxis legte Stippler-Korp dar, unter welchen Bedingungen Berührung für Menschen mit traumatischen Erfahrungen in der KBT-Therapie möglich und hilfreich sind.
Voraussetzung für Berührungserfahrungen, so die Referentin, sei eine ausreichend gute therapeutische Beziehung, da Lernerfahrungen Sicherheit brauchen, wie auch die Bindungsforschung herausfand. Zudem benötige Berührung ausreichend Vorbereitung. Die Selbstwahrnehmung der Klient*innen zu fördern gehöre ebenso zu den ersten Schritten, wie die Regulation von Nähe und Distanz, so dass Handlungsfähigkeit statt Ohnmacht erlebt werden kann. Wesentlich sei auch die Entscheidungsfreiheit zu gewährleisten, in dem alles Handeln angekündigt, Intentionen geklärt, die Erlaubnis eingeholt und kontinuierlich verbal begleitet wird. 

 

Stippler Korp
Maria Stippler-Korp


Bei der 53. ordentlichen Mitgliederversammlung am 15.10.22 wurden mit Marion Backes und Ute Bromberger zwei neue Zertifikatsinhaberinnen sowie 16 neue Weiterbildungskandidatinnen begrüßt. Annette Maass-Fuss wude als Sprecherin der WBK verabschiedet.  Zusammen mit Lydia Stapel wird in Zukunft Sina Merk das Amt der WBK-Sprecherinnen ausführen. Nina Freudenberg und Marina Müller wurden als neue Lehrtherapeutinnen mit einem Blumenstrauß gefeiert. Uschi Schönberger wurde für Ihr 10jähriges „Dienst-Jubiläum“ mit langem Applaus und einem Buchgeschenk geehrt.
Einige Berichte aus den Gremien entfielen aus Krankheitsgründen. 
In der zweiten Hälfte der Mitgliederversammlung teilte der Vorstand seine Gedanken zu den Ergebnissen von CONTRACT mit. Ideen, die der Vorstand hier einbrachte, waren unter anderem, die Wege zum Vorstand durch eine Sprechstunde zu erleichtern, einen „Ältestenrat“ zur Beratung des Vorstandes zu installieren, die Öffentlichkeitsarbeit nach außen auf der Homepage zu verbessern. Es entspann sich im Anschluss eine intensive Diskussion darüber, wie es weitergehen könnte mit der digitalen Präsenz, einer möglichen Institutsgründung und dem Vorgehen im Folgejahr. 
Eine Arbeitsgruppe wird das Thema" Institutsgründung" durchdenken. Ute Backmann, Roland Brückl und Marina Müller werden sich dieser Thematik annehmen. Eine weitere Gruppe mit Christian Bredel, Silvia Finger, Sabine Kemnitz, Annette Maass-Fust, Astrid Mihm, Tatjana Pannek, Ute Promberger und Clara Scheepers-Assmus wird sich als „Perspektivgruppe“ mit möglichen Maßnahmen zur Zukunftsgestaltung des DAKBT befassen. Beide Gruppen werden auf der Jahrestagung 2023 eine Zusammenfassung Ihrer Ergebnisse vorstellen.

 

Plenum
Plenum


Am Samstagabend konnte endlich wieder ohne Einschränkungen gefeiert und getanzt werden, was viele Tagungsteilnehmer*innen mit großer Begeisterung umsetzten. 
Die humoristische Einlage wartete mit einem ganzen Blumenstrauß auf. Die Sonnenblume, dargestellt von Barbara Bayerl, hatte vom Kaktus bis zur Mimose zu einer Konferenz zum Thema Berührung eingeladen und es ging – zur Freude der Zuschauer*innen - hoch her in der Diskussion der Materie!

Blumenstrauß

 

Für den Vortrag am Sonntag konnte Prof. Dr. Frank Erbguth gewonnen werden, der dankenswerterweise recht spontan bereit war, zur Tagung zur kommen. Er nahm das Publikum auf eine kurzweilige Reise durch die Medizingeschichte mit Blick auf das Tagungsthema Berührung mit. Unter dem Titel: „Das Stethoskop als Modeschmuck. Vom Verschwinden der Berührung im Arzt-Patientenkontakt, von der Antike bis zur Gegenwart" teilte er sein profundes Wissen in vielen anschauliche Beispielen aus dem Medizinalltag mit den faszinierten Zuhörer*innen.

 

Frank Hamacher Erbguth
Frank Erbguth


Mit langem Applaus bedankten sich die Tagungsteilnehmer*innen beim Vorbereitungsteam, den Referent*innen, den Workshopleiter*innen, der Geschäftsstelle und allen Mitwirkenden der Tagung. 

Bericht: Susanne Kucher
Fotos: Manuela Engel


Die nächste Jahrestagung, die vom 12.-15.10.2023 wieder in Wiesbaden-Naurod stattfinden wird, widmet sich dem Thema „Mein Körper, das bin doch ICH !? – Essstörungen und Körpermodifikation". Sie wird von Ute Backmann, Swantje Grützmacher und Barbara Bayerl vorbereitet. Herzliche Einladung!

 

 

KBT für Interessierte und Neugierige

In diesen Workshops kannst Du die Methode kennenlernen und erleben, ganz ohne Vorkenntnisse!

  

          Betker KBT zum Kennenlernen 2023.pdf         
 


            Kintrup 1. Inserat Schnuppertag 2024.pdf


         Felter H. KBT Seminar zum Kennenlernen 2024


    Kintrup 2.Inserat Schnuppertag 2024.pdf


 

Alle in einem Boot? Was uns eint und was uns auszeichnet.

Nach zwei Jahren Pause, die unter anderem durch die unsichere Pandemielage bedingt war, fand vom 11. bis 12. März 2022 die 2. KBT-Zukunftswerkstatt aufgrund einer Raumabsage der Rhein-Klinik Bad Honnef erstmals im nahegelegenen Seminaris-Hotel statt. 

Vorbereitung

Die Freude über die gelungene 1. KBT-Zukunftswerkstatt feierten Andrea Balcerzak, Susanne Wagner und Henrik Süß Mitte 2020 nach einer Verschnaufpause zu dritt, da Susanne Anna Kümmel die Vorbereitungsgruppe im Sommer 2020 verlassen hatte. 

Bald wurde klar, dass auch die nächste Zukunftswerkstatt wieder mit der Methode Zukunftswerkstatt, durchgeführt werden sollte, die sich als wunderbares, Kreativität und Austausch förderndes Instrument bewährt hatte. Die Herausforderung bestand darin, die Energie der letzten Werkstatt aufzugreifen, die Themen des Vereins im Blick zu behalten und daraus ein Veranstaltungsthema zu formulieren, die möglichst viele Vereinsmitglieder anspricht. Im Hinblick darauf erschien es uns sehr geeignet, das in der 1. KBT-Zukunftswerkstatt entstandene Projekt „Das Wesentliche der KBT“ aufzugreifen und näher zu untersuchen. 

Durchführung

Trotz der Unwägbarkeiten durch Corona-Pandemie und Ortswechsel konnten wir am neuen Tagungsort 22 Teilnehmer*innen begrüßen. Nach den einführenden Worten von Andrea Balcerzak folgte die Vorstellung des Referenten für den Impulsvortrag durch  Wagner. Wir konnten Stephan Leidel gewinnen, der als Account Director und Brand Specialist in der Unternehmensberatung und Markenentwicklung tätig ist. Sein spannender Vortrag gewährte vielfältige Einblicke in die „Geheimnisse und Instrumente erfolgreicher Unternehmen“. Einen Identitätsfindungsprozess einzuleiten und zu durchlaufen, so Leidel,  sei für den DAKBT essenziell, um ein Markenbewusstsein zu entwickeln und den DAKBT als Marke auf dem Markt zu positionieren und konkurrenzfähig zu machen. Übersetzt also: Wir sollten uns bewusst werden darüber, was uns eint und was uns auszeichnet. Sein lebendiger und erfrischender Input wurde vom Publikum mit viel Begeisterung aufgenommen und intensiv diskutiert.

LEIDEL   Stephan Leidel

Mit der Methode Zukunftswerkstatt leitete das Vorbereitungsteam die Teilnehmer:innen nun durch die drei Phasen dre Werkstatt: 1. Beschwerde- und Kritikphase, 2. Utopie- und Phantasiephase und 3. Verwirklichungs- und Praxisphase. 

In der Kritikphase widmeten sich die Kleingruppen am Freitagnachmittag mit viel Konzentration und Kreativität der Kritikfrage, um Bewährtes zu hinterfragen. Sie lautete: 

Welche Probleme siehst du, wenn du an den Zusammenhalt innerhalb des DAKBT und 
die Außenwirkung des Vereins und der Methode KBT denkst?

Der Abend wurde mit einem kreativen Wettbewerb beendet, den Henrik Süß anleitete. Die gebildeten Kleingruppen traten gegeneinander an, um mit 20 Spaghetti und einen Meter Kreppband einen möglichst hohen Turm zu bauen. Es ergab sich eine konzentrierte und lustige Atmosphäre, in der Unmögliches möglich gemacht wurde, auch mit Schummelei und Lachanfällen, deren Wirkung nicht unterschätzt werden darf. 

Spaghetti

Der Samstag begann zunächst mit einem großen Schrecken: der positive Schnelltest von Henrik Süß warf kurzfristig alle gute Planung über den Haufen. Die neue Information führte zu weiteren Schnelltestungen und einzelnen besorgten Abbrüchen der Tagung. Dennoch lenkten Susanne Wagner und Andrea Balcerzak das Boot auf stürmischer See weiter.

So ging es also mit reduzierter Teilnehmer:innenzahl in die Fantasie- und Utopiephase, deren Ziel es ist, in Kleingruppen Ideen zunächst ganz ohne Limit auszuspinnen und diese mit Farben und anderen Materialien gestalterisch zu Papier zu bringen. 

In der Realitäts- und Verwirklichungsphase folgte dann die konkrete Formulierung von Projektideen, die aus den Utopien entwickelt und im Plenum vorgestellt werden sollten. Vor diesem eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung verließen uns leider noch weitere Teilnehmer:innen, sodass der Abschluss in vergleichsweise kleiner Runde stattfand.

Folgende Projektideen wurden vorgestellt:

  1. Einen ersten Studiengang implementieren, eine*n Professor*in finden; AG Weiterbildung auf der Homepage (interner Bereich) sichtbar machen. Das KBT-Curriculum an eine Hochschule bringen (Weiterbildungsmaster)
  2. Einen KBT-Kanal einrichten: Podcast und Filme, Verlinkung mit KBT-Homepage (Ziele: Belebung der KBT-Weiterbildung und Verbreitung der KBT-Methode allgemein und in Kliniken, Hochschulen)
  3. Haus der KBT, Haus der Gemeinschaft für Lebendigkeit

Resümee

Zusammenfassed kann gesagt werden, dass die in der 2. KBT-Zukunftswerkstatt entstandenen Projektideen teilweise mit denen aus der 1. KBT-Zukunftswerkstatt korrespondieren. So gab es in 2020 mit dem Projekt „KBT for you“ bereits einen Anlauf, Mini-Filme für youtube zu produzieren, um die Bekanntheit unseres Verfahrens zu erhöhen. Beim damals entwickelten Projekt „Zukunft jetzt“ gab es die Idee, berufsspezifische Fortbildungen auch für Interessierte außerhalb des klinischen Arbeitsbereiches anzubieten. 

Beide KBT-Zukunftswerkstätten brachten also zahlreiche gute Projektideen hervor, die auf Umsetzung warten. Wer will daran mitwirken? Es gilt, die kreative Energie der beiden Zukunftswerkstätten nicht versiegen zu lassen!

Auf der nächsten Jahrestagung im Oktober 2022 soll dies weiter thematisiert werden. 

Die AG Zukunftswerkstatt
Andrea Balcerzak
Henrik Süß
Susanne Wagner

 Andrea Balcerzak        Henrik Süß         Susanne Wagner

 Andrea Balcerzak                  Henrik Süß                                             Susanne Wagner