Für DAKBT-Mitglieder gibt es jetzt im internen Bereich der Homepage das KBT-Archiv.

In einer aktuell veröffentlichten Studie der Forschungsgruppe des DAKBT wurde ein neuer Fragebogen (VEV-KBT) für die direkte Veränderungsmessung bei KBT-Behandlungen entwickelt. Dieser ist auf die körperbezogenen Zielbereiche der KBT ausgerichtet. Zusammen mit anderen Fragebogen, die Veränderungen der allgemeinen Stimmung und des Beschwerdeerlebens erfassen, wurde u.a. überprüft, welche Veränderungen von Patient*innen in ambulanter KBT-Behandlung nach dreimonatiger sowie nach mindestens einjähriger Therapie angegeben werden.

Es zeigte sich, dass ambulante Patient*innen bereits nach drei Monaten KBT eine signifikante Verbesserung hinsichtlich der KBT-bezogenen Zielbereiche als auch ihres Beschwerdeerlebens und ihrer allgemeinen Stimmung verzeichnen. Patient*innen mit mindestens einjähriger KBT-Behandlung weisen im Vergleich ein signifikant noch ausgeprägteres Veränderungserleben auf.

Auch wenn es keine Hinweise darauf gab, dass die Differenzierung von KBT-bezogenen Zielbereichen in der direkten Veränderungsmessung eine besondere Relevanz hat, stellt der VEV-KBT ein ökonomisches Instrument zur direkten Veränderungsmessung bei KBT-Behandlungen dar und ist auch für die Abschätzung des Therapieerfolgs bei Einzelfällen geeignet.

Klaus-Peter Seidler

Quelle: Klaus-Peter Seidler, Anke Hamacher-Erbguth, Alexandra Epner, Swantje Grützmacher und Karin Schreiber-Willnow (2023): Veränderungserleben von Paienten in der Konzentrativen Bewegungstherapie. Die Psychotherapie. Published online 02.05.23. https://doi.org/10.1007/s00278-023-00658-6

Unter dem Titel "Mein Körper - das bin doch ICH?!" findet die diesjährige Jahrestagung des DAKBT und EAKBT vom 12.-15. Oktober im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden statt.

Das gesamte Programm der Tagung finden Sie hier.

 

Brigitte Urban

geboren 21. März 1930 in Vorpommern - gestorben 16. Februar 2023 in Bonn

Geprägt durch traumatische Kriegserfahrungen in ihrer Jugend, mit Vertreibung und Flucht aus Vorpommern, hat Brigitte Urban als Erwachsene in Bonn-Röttgen eine neue Heimat gefunden. Hier hat Sie mit ihrer Familie (dem früh verstorben Ehemann + 2 Söhnen) gelebt und viele Jahre als KBT- Therapeutin und Supervisorin bis in ihre 80er Jahre gearbeitet. Für sie war es ein großes Glück dass sie bis zu ihrem Tod mit 93 Jahren, noch selbständig in ihrem Haus leben konnte.

Vom Grundberuf her war Brigitte DRK Krankenschwester, später kamen KBT- und TZI-Weiter- bildungen hinzu. Zusammen mit ihrem Ehemann, Arzt und Psychoanalytiker, entwickelte sie ein sehr wirksames Model der Paar-Gruppentherapie: 1,5 Std. analytische Gesprächsgruppe plus 1,5 Std., in denen die vorher angesprochenen Konfliktthemen in Bewegungsangeboten umgesetzt wurden.

Über die Lindauer Psychotherapietage kam die KBT bei einem Seminar von Helmut Stolze in ihr Leben. Sie begegnete u.a. Miriam Goldberg, Christine Gräff und Renate Schwarze, die sie motivierte, sich dem KBT-Arbeitskreis anzuschließen. Mitte der 70ger-Jahre Eintritt in den DAKBT-Verein. Die eigene KBT- Weiterbildung machte sie bei Elga Dilthey in Düsseldorf, wo sie u.a. auch Rose Brand kennen lernte, mit der sie viele Jahre zusammenarbeitete. Beide waren als Ausbilderinnen prägend für viele KBT- ler*innen „im Norden“, sodass u.a. ein aktiver KBT-Arbeitskreis-Rheinland in NRW entstehen konnte, dem sie bis an ihr Lebensende verbunden war.

Von 1978 bis 1990 war sie als KBT-Therapeutin in der psychiatrischen Tagesklinik Siegburg tägig. Theoretisch setzte sie sich in der Zeit insbesondere mit Ausdruckformen und Bedeutung von Abwehrmechanismen auseinander. Die Arbeit mit Borderline-Patienten machte sie 1986 zum Thema ihrer Theoriearbeit zur Lehrbeauftragen: KBT-Arbeit und deren methodische Aspekte bei der Behandlung von Borderline-Patienten auf dem Hintergrund des Theoriemodells von Christa Rohde- Dachser. Erschienen in Zeitschrift für Konzentrative Bewegungstherapie, Nr. 16 (1988) s. Homepage. Auf den Aachener Psychotherapietagen bot sie viele Jahre lang KBT-Einführungsseminare für Ärzte und Psychologen an, um KBT-Wirkfaktoren und den Bekanntheitsgrad der Methode zu verbreiten.

Schwerpunkt ihrer Lehrtätigkeit wurde die KBT-Supervision. Sie arbeitete nach einem klar strukturierten, 3-stufigen Supervisions-Konzept: Nach jeder Fallvorstellung wurden folgende Fragen an die Gruppenteilnehmer*innen gestellt: 1. Was hab ich gehört? Und was hab ich gesehen? 2. Was hab ich wo im Körper gespürt? 3. Welche Phantasien und inneren Bilder sind beim Zuhören entstanden? Die Rückmeldungen zu den einzelnen Fragen ermöglichten, über die verschiedenen Ebenen ein differenziertes und gleichzeitig mehrschichtigeres Bild der Patienten mit ihren jeweiligen Konfliktmustern zu gewinnen. Anschließend ging es darum, den Menschen und den Konflikt in einem Bewegungsangebot weiter zu erkunden, was half, ihn mehr zu verstehen, Ressourcen zu entdecken und neue Impulse für die Weiterbehandlung.

Neben den eigenen, langjährigen, festen Supervisionsgruppen in ihrem Praxis-Raum, im Keller ihres Bonner Hauses, war sie in verschiedenen Städten und Kliniken regelmäßig als KBT-Supervisorin tätig: - mehrere Jahre in Berlin / - rd. 20 Jahre in der Psychosomatischen Klinik in Bad Salzuflen / und rd. 25 Jahre in der Rhein-Klinik Bad Honnef. Sie hat viele Weiterbildungskandidat*innen und Zertifikatsinhaber*innen in Ihrer unmittelbaren Patientenarbeit unterstützt, die Rolle als KBT- Therapeut*in gestärkt und geholfen, mit den institutionellen Widrigkeiten in den Kliniken besser fertig zu werden. Zahlreiche KBT-ler*innen haben mit Brigitte Zulassungsgespräche geführt.

Brigitte hat vielfältige Spuren hinterlassen und es tat gut, sich im Kreis von KBT-Kolleg*innen an sie und ihren Einfluss auf den eigenen KBT-Weg zu erinnern und ihr die letzte Ehre auf der Beerdigung zu erweisen.

Renate Meyer – für den AK-Rheinland

Ermutigende Ergebnisse

Lea Anna Graute, Ida Wessing und Anke Dalhoff von der Universität Münster haben die Behandlung jugendlicher Patientinnen mit Anorexia nervosa mit einer modifizierten KBT-Gruppentherapie untersucht.

Die Ergebnisse: Patientinnen berichteten von einer positiven Beziehung zur Therapeutin, einer positiven Gruppenatmosphäre, von positiven körperbezogenen Erfahrungen und vertieftem Selbstzugang anhand der KBT-Methode. Die Überschätzung der Körpermaße bestand am Ende der Gruppenteilnahme noch fort. Patientinnen mit positiven körperbezogenen Erfahrungen zeigten eher eine bessere Körpermaßschätzung.

Die Diskussion: Trotz des Fokus auf den aversiv erlebten Körper beschrieben die jugendlichen Patientinnen ein positives Beziehungserleben in der Gruppe und konnen die KBT-Methode teilweise gut für sich nutzen. Störungen des perzeptiven Körperbildes erscheinen relativ persistent. Mit einer Verbesserung assoziiert waren positive körperbezogene Erfahrungen. Insgesamt sind diese Ergebnisse als ermutigend zu interpretieren.

Karin Schreiber-Willnow

Quelle: Lea Anna Graute, Ida Wessing und Anke Dalhoff (2023): Körperpsychotherapeutische Gruppentherapie für jugendliche Patientinnen mit Anorexia nervosa. Erste Ergebnisse zu Therapiebeurteilung und Körpermaßschätzungen. Psychotherapie. Published online 4. April 2023. https://doi.org/10.1007/s00278-023-00655-9

Liebe KBT-Kolleg*innen,

hier die Einladung zur 3. Forschungstagung des ÖAKBT am 10. und 11. November 2023:



"ÖAKBT Forschungswerkstatt 2023

 

Liebe Forschungs-Neugierige, 

Forschung bewegt 2023 - Innsbruck lädt wieder ein!

Auf der Hungerburg, oben am Seehof, findet am 10. und 11. November 2023 die 
3. Forschungstagung des ÖAKBT statt.
Am Freitag 10.11. dürfen wir als Keynote Speakerin Rebecca Böhme, Autorin von Human Touch, bei uns auf der Bühne begrüßen.
Abends laden wir wieder zu Fest und bewegtem Tanzabend ein.'
Am Samstag 11.11. gibt es den bewährten Mix aus Vorträgen, Workshops und Posterpräsentationen.
Unseren Call for Papers werden wir zeitnah aussenden und hoffen auf zahlreiche Zusendungen.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme und den gemeinsamen Austausch mit Ihnen/Euch.

Gabriele Wopfner, Maria Stippler-Korp, Daniela Plank, Eva Paulus, Karin Pompernigg, Marlene Gallistl
Planungsteam von "Forschung bewegt 2023"

Kontakt:
ÖAKBT 
Österreichischer Arbeitskreis für Konzentrative Bewegungstherapie
Hütteldorfer Straße 118/8-9, 1140 Wien
Tel.: + 43 (0) 664 911 81 79
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Web: www.kbt.at