Für Menschen, die in ihrer Geschichte grenzverletzende Berührungen, Gewalterfahrungen oder einen Mangel an Nähe erlebt haben, ist Berührtwerden oft Sehnsucht und Gefahr zugleich. Zum einen kann Berührung Halt geben, Bindung stärken, Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Zum anderen kann jede Berührung frühere Beziehungserfahrungen und damit auch erlebte Traumatisierungen aktualisieren.
Anhand von Fallvignetten und durch das Erproben verschiedener Berührungsarten wollen wir gemeinsam ausloten, wie Berührung so achtsam eingesetzt werden kann, dass Erinnerungen in einem haltbaren Maß auftauchen und neue Erfahrungen möglich werden. Wir wollen gemeinsam erfahren und reflektieren, wie ein Resonanzraum entstehen kann, in dem sich Therapeut:in und Patient:in sicher fühlen, so dass Berührung trotz bzw. gerade wegen der Traumageschichte zur berührenden Zwiesprache werden kann.