Das Potenzial der KBT in Zeiten kollektiver Unsicherheit

Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Frage, welchen Beitrag die KBT in Zeiten kollektiver Verunsicherung und Polykrisen (Corona, Klimawandel, Ukrainekrieg,…) leisten kann. Einbezogen werden kognitionspsychologische, konflikt- und strukturdynamische Perspektiven als auch psychotraumatologische Erkenntnisse, um die Wirkung dieser Krisen auf Individuen und die Gesellschaft zu verstehen und Ansatzpunkte für Veränderungen herauszuarbeiten. Sowohl auf der individuellen, als auch der gesellschaftlichen Ebene werden die Qualitäten der verkörperten Präsenz, des (Selbst-)Mitgefühls und der Selbstwirksamkeit, wichtige Bestandteile der therapeutischen Beziehung in der KBT, als wesentlich angesehen für den Aufbau von Mitmenschlichkeit und Handlungsfähigkeit in der Gesellschaft. Diese werden auch als wesentlich angesehen, um die Abwehr- und Bewältigungsmöglichkeiten von Therapeut*innen zu stärken, die durch Krisen ebenfalls herausgefordert sind. Die KBT kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Zum Potential der KBT gehören auch die Erfahrungs- und Lernräume, die sie eröffnet, um in Kontakt mit sich und der Umwelt zu kommen. An einem Fallbeispiel wird aufgezeigt, wie in der KBT Wege aus einer wankenden Welt voll Angst und Trauma bereitet werden. Die Arbeit schließt mit einer persönlichen Vision, in der die KBT ihren (wertvollen) Beitrag über das therapeutische Setting hinaus für die Gesellschaft leistet und den Boden bereitet für konstruktives und bezogenes Handeln in einer Welt der Mitmenschlichkeit.