Vergleichende Darstellung gruppendynamischer Prozesse bei Konzentrativer Bewegungstherapie und Analytischer Gruppentherapie. - Zugleich ein Versuch zur formalen Beschreibung dieses Prozesses. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, 21 (1), 52-72. [Vorabdruck 1984 in: H. Stolze (Hrsg.), Die Konzentrative Bewegungstherapie. Grundlagen und Erfahrungen (S. 167-186). Berlin: Verlag Mensch und Leben.]

Fragestellung / Hypothesen
Lässt sich ein gemeinsamer gruppentherapeutischer Prozess im Sinne von Komplementarität und Kontinuität für KBT und Analytische Gruppentherapie im Rahmen stationärer Psychotherapie nachweisen?

Stichprobe
Acht Patienten, die mit beiden Therapiemethoden gleichzeitig alternierend behandelt werden. Diagnostisch handelt es sich um Patienten mit Anorexia nervosa, Konversionshysterie, Adipositas und narzisstischer Neurose.

Untersuchungsdesign
Feldstudie mit einem Beobachtungszeitraum von 14 Tagen, d.h. je acht Gruppenstunden KBT und Analytische Gruppentherapie.

Datenerhebungsverfahren
Gedächtnisprotokoll für jede Gruppenstunde, das einen formal reduzierenden Teil mit verschiedenen, z.T. operational skalierten Kategorien zum Gruppenablauf (Aktivität/Passivität des Therapeuten, Verlaufsaktionen gemäß Foulkes, wie Verspätung u.a.) und einen freien, semi-strukturierten Darstellungsteil für die Beschreibung des inhaltlich- dynamischen Gruppenprozesses beinhaltet.

Datenauswertungsverfahren
Vergleich von Verlaufskurven für die quantifizierten Merkmale der Gedächtnisprotokolle und beschreibende Darstellung ausgewählter Inhalte der freien Beschreibung des inhaltlich- dynamischen Gruppenprozesses.

Ergebnis
Hinsichtlich eines gemeinsamen Gruppenprozesses sind Belege für eine Themenkontinuität in den beiden Therapiemethoden und der dynamische Komplementarität zu finden. Demnach geht die KBT im Agieren der Abwehr als emotionalem Vorgang der Analytischen Gruppentherapie im Durcharbeiten der Abwehr als kognitivem Prozess zeitlich voraus.

Anmerkung
Die operationale Skalierung der Merkmale “Sitzordnung”, “Aktivität und Passivität der Therapeuten”, “Einbeziehung der Therapeuten versus Selbstbezug der Gruppe”, und “Einzelfalldarstellung oder Gruppenprozess” ist im einzelnen ausgeführt.

pdfDAKBT_Carl_Fischer_Antze_Gaedtke_Hoffmann_Wendler_1985.pdf