Das Körpererleben in der KBT. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg.

Fragestellung / Hypothesen
(1) Können Teilnehmer einer KBT-Selbsterfahrungsgruppe über KBT-Angebote berichten und dabei körperliche Empfindungen erinnern? (2) Ist es im Anschluss an eine längerfristige KBT-Erfahrung möglich, auch aktuelle körperliche Empfindungen intensiver wahrzunehmen und zu verstehen? (3) Wie vollzieht sich der Erkenntnisprozess für die Gruppenteilnehmer? (4) Sind sie in der Lage, einen Transfer herzustellen zwischen der erlebten Gruppensituation und ihrer Biographie bzw. ihrer aktuellen Lebenssituation?

Stichprobe
4 Teilnehmer einer KBT-Weiterbildungsgruppe, die über 50 Doppelstunden ging.

Untersuchungsdesign
Interview nach Beendigung der Weiterbildungsgruppe.

Datenerhebungsverfahren
Halbstandardisiertes Interview zur Körperbiographie und zu Erfahrungen in der KBT.

Datenauswertungsverfahren
Inhaltsanalytische Auswertung aller Interviews anhand eines einheitlichen Auswertungsrasters.

Ergebnis
(ad 1) Alle Interviewten können über KBT-Angebote berichten, wobei nur eine Frau über körperliche Empfindungen im Zusammenhang mit dem Erlebten erzählt. (ad 2) Nur in zwei kurzen Äußerungen wird über verbesserte Körperwahrnehmung berichtet; eine Interviewte erzählt, nur in der KBT-Stunde ihren Körper besser wahrnehmen zu können, hingegen noch nicht im Alltag. (ad 3) Zum Erkenntnisprozess finden sich zahlreiche Hinweise wie z.B., dass über die körperbezogenen Angebote in der KBT Erfahrungen ermöglicht werden, die durch das anschließende Verbalisieren im Gruppengespräch einem reflexiven Bewusstsein zugänglich sind, oder dass wiederholte Angebote zum gleichen Thema erlauben, sich problematischen Situationen in verschiedener Weise zu stellen und neue Verhaltensmöglichkeiten zu erkennen. (ad 4) Die Berichte aller Interviewten zeigen, dass es ihnen möglich war, einen Transfer von ihren Erfahrungen in der Gruppe und zu biographischen Erfahrungen bzw. aktuellen Lebensbezügen herzustellen.

pdfDAKBT_Hamacher_Erbguth_1991.pdf