Vom Körperbild zum Selbstbild. Das Konzept des “basalen” Körperbildes. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Philipps-Universität Marburg.
Fragestellung / Hypothesen
Ausgehend von theoretischen Überlegungen zur Bedeutung des “basalen” Körperbilds im Rahmen von Körperbildstörungen bei frühen narzistischen Störungen und Essstörungen werden unter anderem folgende Hypothesen aufgestellt: (1) Hinsichtlich des basalen Körperbilds unterscheiden sich folgende Personen-Gruppen: KBT-Therapeuten, “normale" (klinisch unauffällige) Personen, stationäre psychosomatische Patienten, sowie essgestörte Patientinnen in ambulanter oder stationärer Therapie. (2) Diese Personen-Gruppen unterscheiden sich auch im Ausmaß des Zusammenhangs von basalem Körperbild und anderen Anteilen des Selbstbildes. Bezüglich beider Hypothesen wird angenommen, dass die KBT-Therapeutinnen die positivsten Werte im Vergleich aufweisen.
Stichprobe
355 Personen (105 KBT-Therapeuten, 111 "Normale", 110 psychosomatische stationäre Patienten, 29 essgestörte Frauen in ambulanter oder stationärer Therapie).
Untersuchungsdesign
Erkundungsstudie mit Querschnitterhebung.
Datenerhebungsverfahren
Neukonstruierter Fragebogen zum Körperbild (KÖBI) und Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN; Deusinger, 1986).
Datenauswertungsverfahren
Deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertung.
Ergebnis
Faktorenanalytisch ergeben sich für den KÖBI drei Skalen (“Allgemeines Körpergefühl”, “Pathologisches Körpererleben” und “Differenziertheit bei der Körperwahrnehmung/Identifikation mit der Körperwahrnehmung”). KBT-Therapeuten weisen auf allen drei Skalen die positivsten Werte auf. Hinsichtlich des über alle Versuchspersonen hinweg bestehenden deutlichen Zusammenhangs von Körperbild (KÖBI- Skalengesamtwert) und Selbstbild (FSKN-Skalengesamtwert) mit r = .75 ergeben sich für die KBT-Therapeuten und essgestörten Frauen aber niedriger Werte als für die klinisch unauffälligen Personen bzw. psychosomatischen Patienten.