Die Praxis der Konzentrativen Bewegungstherapie (KBT). Frequenz - Dauer - Setting - Behandelte Störungsbilder. Psychotherapeut, 47, 223-228.

Fragestellung / Hypothesen
Es wurde der Frage nachgegangen, wie sich die aktuelle therapeutische Praxis der KBT gestaltet, d.h. wo und in welcher Weise (Setting), bei wem (Störungsbild) und in welchem Umfang (Behandlungsdauer) sie zur Anwendung kommt.

Stichprobe
309 Mitglieder des DAKBT (Fragebogenrücklauf 67.5%).

Untersuchungsdesign
Fragebogenerhebung für einen Zeitpunkt, der ein möglichst repräsentatives Bild des psychotherapeutischen Arbeitsalltags liefern soll: Neben Angaben zur Person des DAKBT-Mitglieds wurden im Falle psychotherapeutischer Tätigkeit erfragt, wie viele Patienten in Gruppen- und Einzeltherapie in der letzten regulären Arbeitswoche behandelt wurden und welche Behandlungsmerkmale der Patient bzw. die Patientin aufwies, der bzw. die zuletzt regulär eine Gruppen- oder Einzelbehandlung abschloss.

Datenerhebungsverfahren
Fragebogenerhebung.

Datenauswertungsverfahren
Deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertung.

Ergebnis
DAKBT-Mitglieder sind überwiegend (61.8%) psychotherapeutisch tätig, insbesondere in freien Praxen (62.8%) und stationären Einrichtungen (51.3%), wobei eine Reihe von ihnen (17.8%)  in beiden Tätigkeitsfeldern arbeitet. Die Mehrzahl von ihnen führt neben Gruppen- auch Einzelbehandlungen durch, die vor allem in freien Praxen den Großteil der Behandlungen ausmachen. Neben dem traditionellen indikativen Schwerpunkt der psychosomatischen Störungsbilder werden auch sämtliche anderen psychotherapieindikativen Diagnosen häufig behandelt. Fünfzig Prozent der ambulanten Behandlungen werden innerhalb von 50 Therapiekontakten abgeschlossen. Weibliche Patienten sowie Patienten mit Persönlichkeits- oder Essstörungen weisen gegenüber männlichen Patienten bzw. Patienten mit anderen psychischen Störungen eine erhöhte Anzahl therapeutischer Kontakte in ambulanten Einzeltherapien auf.

Anmerkung
Insgesamt belegen die Ergebnisse, dass die Praxis der KBT nicht mehr auf die eines adjuvanten Gruppentherapieverfahrens beschränkt ist.

pdfDAKBT_Seidler_Schreiber_Willnow_Hamacher_Erbguth_Pfaefflin_2002.pdf