Scham und Schuld betreffen unser Sein und unser Tun (M. Hirsch). Scham kann sich rasch umwandeln in Verachtung und Spott, in Trotz und Zorn, in Erstarrung und Langeweile oder Neid und Aggressivität (L. Wurmser). Schuldgefühle dienen der Gewissensbildung. Als unbewusste Schuldgefühle können sie jedoch die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit blockieren. Scham und die Gewissensbildung haben entwicklungspsychologisch wichtige Funktionen. Die Scham ist die Hüterin des Selbst, das Gewissen gestaltet unser soziales Miteinander. Beide haben ein hohes Ansteckungspotential, werden transgenerational weitergegeben und wirken im Übertragungsgeschehen der KBT. Hier sind die Patienten in ihrem Sein und in ihrem Tun unmittelbar den Blicken der anderen ausgesetzt. Welche Anforderungen stellt das an KBT-Therapeut*innen? Wie gehen wir achtsam mit eigenen Scham- und Schuldgefühlen um?