Kinder und Jugendliche geben uns über ihren Körper - viel mehr als über Worte - wichtige Botschaften über ihre Lebensgeschichte und ihr aktuelles Befinden. Auch wir als Begleitende drücken wesentliche Beziehungserfahrungen körperlich aus. Mit Kindern entsteht sehr schnell ein körperlicher Kontakt, der uns verunsichern kann. Dies kann geschehen, wenn Kinder auf unserem Schoß sitzen wollen oder umgekehrt aggressiv reagieren, uns heftig wegstoßen, sehr unruhig sind oder wie abwesend wirken. Jugendliche reagieren oft mit Rückzug. Der eigene Körper wird für sie zum Austragungsort innerer Konflikte, er wird abgelehnt, kontrolliert, manipuliert. Das Miteinbeziehen und Verstehen dieser körperlich ausgedrückten Prozesse und Erfahrungen kann zu einem tieferen Verständnis des Kindes oder Jugendlichen führen.
In diesem Workshop wollen wir zu diesem tieferen Verständnis beitragen und körperorientierte Möglichkeiten zum Aufbau und Gestalten von Beziehungen vorstellen. Dabei geht es auch wesentlich darum, Sie als Wegbegleiter zu stärken, indem Sie Ihren Körper als stützende Basis in herausfordernden Situationen erfahren. Gleichzeitig wollen wir Impulse für den Umgang mit schwierigen Situationen geben (aggressives, grenzverletzendes Verhalten, Umgang mit hyperaktiven Kindern).
Wir haben hierfür aus unserer klinischen und ambulanten Erfahrung einen Ansatz entwickelt, der die körperpsychotherapeutische Arbeit der Konzentrativen Bewegungstherapie (KBT) mit trauma-, bindungs- und entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten verbindet und in vielen Arbeitsbereichen einsetzbar ist. Die Schwerpunktthemen dabei sind:
KBT-Einführung; Setting in der Arbeit mit Kindern/Jugendlichen: sicherer Rahmen/Struktur, Stabilisierung; Beziehungsaufnahme/-gestaltung: Ich-stärkende Körperarbeit, (Körper)grenzen, Nähe-/Distanzregulierung, Affektregulation; Bedeutung von Stimme und Sprache; Beziehungsarbeit mit den Eltern; Selbstfürsorge der Begleiter*innen; Im Rahmen von Angeboten zur Selbsterfahrung und interaktiver Gruppenarbeit wird das Vorgestellte erprobt.