Der Tastsinn begleitet den Menschen als „Ursprache“ von Anfang bis zum Ende des Lebens. Aktive und passive Kontakt- und Berührungserfahrungen prägen unser menschliches Selbst in unmittelbarer Weise. Die Haut als ausgedehntestes Organ des Körpers bekommt Bedeutung, genauso wie das, was unter die Haut geht und uns innerlich berührt. Wir werden jedoch auch durch die Nähe, den Blick und im zwischenleiblichen Raum berührt.
Im Selbsterfahrungsteil wird der reflexiven Sinnlichkeit als Haltung und Persönlichkeit des/der Therapeut*in nachgegangen und als Resonanzraum in der therapeutischen Beziehung verstanden.
Im Theorie/Praxis Teil werden wir auf neurobiologischen und entwicklungs-psychologischen Grundlagen praktische körper- und leibpsychotherapeutische Angebote entwickeln. Möglichkeiten und Grenzen der Körper- und Berührungserfahrungen in der Therapie mit Patient*innen - insbesondere unter den Aspekten der Übertragung und Regression - werden herausgearbeitet. Eigene Praxiserfahrungen sind in dem Seminar sehr erwünscht. Eine supervisorische Bearbeitung aktueller Behandlungsprozesse ist ebenso möglich.