Bewegungen aus der Symbiose zum eigenen Selbst. KBT bei der Behandlung von organdestruktiven psychosomatisch Kranken. (Erkrankte an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa).

Erschienen in: Zeitschrift für Konzentrative Bewegungstherapie, Nr. 24

Birgit Kluck-Puttendörfer

Zunächst werden ausführliche Überlegungen zur psychosomatischen Symptomentwicklung anhand der einschlägigen Literatur zu Objektbeziehungstheorien bis hin zur „ neueren Säuglingsforschung“, zitiert und Schlussfolgerungen gezogen zu der Symptomentwicklung der entzündlichen Darmerkrankungen. Besondere Berücksichtigung finden charakteristische Persönlichkeitsmerkmale sowie familiendynamische Aspekte dieser Erkrankten. In der Arbeit wird entwickelt, dass es in den meisten Fällen vor der Erstmanifestation der chronisch verlaufenden Erkrankungen zu einem Objektverlust gekommen ist z.B. durch Tod, schwere Erkrankungen, Umzug etc.). Die Patienten reagierten auf befürchtete oder eingetretene Verlusterlebnisse mit einer symbiotisch anklammernden und Konflikt vermeidenden Haltung. Diese zeigte sich in symbiotisch gestalteten Beziehungen. In der KBT- Gruppenarbeit ging es daraufhin darum, das Erleben eigener Grenzen herauszuarbeiten, es zu wagen, Grenzen zu setzen und in dem geschützten, mütterlichen und gewährenden Gruppenrahmen Konfliktfähigkeit zu entwickeln. Es geht in der Gruppenarbeit um das Nachholen nicht oder nur unzureichend erlebter früherer Erfahrungen, aus dem unbewusst bestimmten Symbiotischen „ Wir“ zum „ Ich“ und „ Du“ zu finden.