Prozesse und Effekte von Fortbildungswochenenden in Konzentrativer Bewegungstherapie. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Hamburg.
Fragestellung / Hypothesen
(1) Führt ein selbsterfahrungsorientiertes Fortbildungswochenende zur KBT bei den Teilnehmern zu Veränderungen im Sinne der KBT-Theorie? (2) Stehen diese Veränderungen im Zusammenhang zum vorhandenen Körperselbstbild? (3) Haben die Thematiken, unter denen die jeweiligen Wochenenden stattfinden, einen Einfluss auf diese Veränderungen?
Stichprobe
52 Fortbildungsteilnehmer (94.2% Frauen), 77.4% der Teilnehmer werden zum Katamnese- Zeitpunkt erfasst.
Untersuchungsdesign
Prä-, Post- und Katamnese-Messung mit einem Katamnesezeitraum von sieben bis zehn Tage. Zu jedem Zeitpunkt werden unterschiedliche Fragebögen vorgelegt.
Datenerhebungsverfahren
Prä-Messung: Gekürzter Fragebogen zur Beurteilung des eigenen Körpers (FBeK; Strauß & Richter-Appelt, 1996). Post-Messung: Fortbildungserfahrungsbogen mit den Skalen “Lernerfahrungen/Wohlbefinden”, “Erfahrungen mit der Leitung/Erwartungserfüllung” und “Erleben in/mit der Gruppe” sowie Fragebogen für den Seminarleiter (u.a. Darstellung der Themen des Wochenendes). Katamnese-Messung: Nachbefragungsbogen zur direkten Veränderungsmessung mit je einer Skala für die Beziehung zum eigenen Körper, zu Raum und Zeit, zu Partnern und zu Gegenständen. Die Fragebögen der Post- und Katamnese- Messung orientieren sich teilweise an bereits vorliegende inhaltlich verwandte Fragebögen.
Datenauswertungsverfahren
Deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertung.
Ergebnis
Die Ergebnisse zum Fortbildungserfahrungsbogen sowie zum Nachbefragungsbogen zeigen, dass ein Großteil der Fortbildungsteilnehmer positive Erfahrungen in der Gruppenselbsterfahrung gemacht haben und ca. eine Woche später zum Teil auch Veränderungen im Alltag festgestellt werden, wobei insbesondere hervorsticht, dass 92.7% der Teilnehmer angeben, mehr Spaß an Bewegungen zu haben als vor dem Fortbildungswochenende. Des Weiteren zeigen sich für die Skalen des Nachbefragungsbogens hochsignifikante Zusammenhänge zur Skala “Lernerfahrungen/Wohlbefinden” und signifikante Zusammenhänge zur Skala “Erfahrungen mit der Leitung/Erwartungserfüllung”. Signifikante Zusammenhänge lassen sich für drei Skalen des Nachbefragungsbogen zu einer Skala des Fragebogens zur Beurteilung des eigenen Körpers nachweisen. Demnach geht Hypersensibilität dem körperlichen Geschehen gegenüber mit eher geringem bzw. negativem Veränderungserleben hinsichtlich Aspekten der Beziehung zum eigenen Körper, zu Raum und Zeit und zu anderen Menschen einher. Erhöhtes Selbstvertrauen bzw. Attraktivitätserleben hinsichtlich des eigenen Körpers hängt mit einem negativerem Erleben in bzw. mit der Gruppe zusammen. Ein eindeutiger Einfluss der Art der inhaltlichen Thematiken der Seminare auf das Erleben der Teilnehmer konnte nicht nachgewiesen werden.
Anmerkung
Die Ergebnisse zum Fortbildungserfahrungs- und Nachbefragungsbogen werden als Beleg für eine konzeptgemäße Wirkung der Gruppenselbsterfahrungsseminare auf das (Veränderungs- )Erleben der Teilnehmer interpretiert.
