Das Gruppenerleben in der Konzentrativen Bewegungstherapie. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, 31 (2), 159-174. 

Fragestellung / Hypothesen
(1) Welche Dimensionen des subjektiven Gruppenerlebens in der KBT lassen sich unterscheiden? (2) Inwieweit wird das Gruppenerleben durch das Geschlecht der Gruppenteilnehmer, das Therapiesetting, die Gruppenart, den Zeitrahmen und den Gruppenentwicklungsstand beeinflusst?

Stichprobe
453 Teilnehmer von KBT-Gruppen (49% aus stationären Therapiegruppen, 15% aus ambulanten Therapiegruppen, 26% aus Selbsterfahrungsgruppen, 12% aus Weiterbildungsgruppen).

Untersuchungsdesign
Feldstudie mit zeitlicher Querschnittsstichprobe.

Datenerhebungsverfahren
Fragebogen zum Gruppenerleben in der KBT (GEB-KBT).

Datenauswertungsverfahren
Deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertung.

Ergebnis
Es lassen sich sechs Dimensionen des Gruppenerlebens identifizieren, die allgemeine gruppentherapeutische und auch verfahrensspezifische Erfahrungsbereiche abbilden: (1) Körperliches Wohlbefinden und Zuversicht, (2) Lernerfahrungen und Einsichten, (3) Zugang zum körperlichen Erleben und den eigenen Empfindungen, (4) Unzufriedenheit mit dem/der Therapeuten/in und Unbehagen, (5) Unzufriedenheit mit der Gruppe, (6) Zurückhaltung und Sich-nicht-verstanden-Fühlen. Nur bezüglich des Zeitrahmens ließ sich ein signifikanter Einfluss auf das Gruppenerleben nachweisen, wonach dieses bei Blockveranstaltungen in fünf der sechs Erlebnisdimensionen positiver als bei wöchentlichen Gruppenterminen ausfällt.

Anmerkung
Dass der Aspekt der Gruppenkohäsion nicht als eigenständiger Erfahrungsbereich des Gruppenerlebens der Teilnehmer in KBT-Gruppen identifizierbar ist, wird auf die Besonderheit des therapeutischen Vorgehens in der KBT (Förderung der körperlichen Selbstwahrnehmung und Schwerpunkt der verbalen Aufarbeitung im Dialog zwischen Gruppenteilnehmer und Therapeut) zurückgeführt.

pdfDAKBT_Seidler_1995.pdf