Welche Patienten nehmen an der Bewegungstherapie teil? Psychiatrische Praxis, 26, 143-144.

Fragestellung / Hypothesen
Unterscheiden sich Patienten einer psychiatrischen Klinik, die an einer Bewegungstherapie- Gruppe teilnehmen hinsichtlich klinischer und soziodemographischer Merkmale von denjenigen Patienten, die nicht daran teilnehmen?

Stichprobe
70 Patienten (69% Frauen) einer psychiatrischen Klinik (53% depressive Störungen, 39% neurotische Störungen, 3% manische Episode, 6% schizophrene Störungen), von denen 38 mindestens fünfmal an der Bewegungstherapie-Gruppe teilnahmen.

Untersuchungsdesign
Quasi-experimentelles Design mit Prä-Messung.

Datenerhebungsverfahren
Prä-Messung mit dem Beeinträchtigungsschwere-Score (BSS; Schepank, 1995) sowie soziodemographische und behandlungsbezogene Daten (Geschlecht, Alter, Personenstand, Schulbildung, Erwerbstätigkeit, Diagnose, Psychopharmaka, Krankheits- und Hospitalisationsdauer).

Datenauswertungsverfahren
Inferenzstatistische Auswertung.

Ergebnis
Die Teilnehmer der Bewegungstherapie-Gruppe haben im Vergleich zu den Nicht- Teilnehmern eine höhere Schuldbildung, werden weniger mit Psychopharmaka behandelt und sind nach der Einschätzung der behandelnden Ärzte weniger durch die Erkrankung beeinträchtigt (BSS).

Anmerkung
Die Stichprobe dieser Untersuchung ist mit derjenigen der Studie von Weber, Haltenhof, Combecher & Blankenburg (1994) identisch. Das therapeutische Konzept der Bewegungstherapie -Gruppe wird hier als integrativ bezeichnet; es werden sowohl gymnastisch-sportliche, aber auch interaktiv-gruppendynamische Aspekte und die Körperwahrnehmung fokussiert.

pdfDAKBT_Weber_Haltenhof_1999.pdf