Kaleidoskop des Lebens

Gertrud Pürckhauer wurde am 18.2.1929 in Heidenheim geboren. Sie studierte ursprünglich Germanistik, Kunstgeschichte und Rhythmik. 56 Jahre war sie mit dem Architekten Hans von Peschke verheiratet. Ein Jahr nach der Eheschließung kam der Sohn Hans Peter auf die Welt. Er heiratete 1983 und wohnt in der Schweiz. Im Dezember 1985 wurde ihr Enkel Sebastian und im Dezember 1987 ihr Enkel Alexander geboren. Am 15.11.2006 starb Gertruds Ehemann Hans von Peschke.

Die KBT lernte Gertrud von Peschke 1969/1970 in Lindau kennen. Miriam Goldberg und Lucie Lentz waren ihre Leitfiguren. Besonders schätzte sie die Freundschaft mit Ursula Kost. Sie war Gründungsmitglied des DAKBT und wurde eine der ersten Lehrbeauftragten. Gertrud von Peschke schreibt darüber: „Ich gehörte zu den ersten Lehrbeauftragten, den sogenannten „Geborenen", wie sie später im Unterschied zu den „Gelernten" genannt wurden." Damals war sie 50 Jahre und hatte ihre Berufung gefunden.

Gertrud von Peschke

Zusammen mit Ursula Kost leitete sie begeistert Gruppen zum Thema „Kreativität" in Bernstein. In München war sie im Ärztlichen Weiterbildungskreis und als Lehrbeauftragte, Prüferin und Supervisorin des DAKBT tätig. Das Zusammenleben mit Hans von Peschke, der Familie und die Pflege ihrer Freundschaften waren Teile ihrer Lebensinhalte, ebenso gehörten die künstlerischen Begabungen, wie Malen, Flöten bauen, Klavier spielen dazu. Die von ihr verfassten Lebenserinnerungen und die Fallbeschreibung in Helmuth Stolze (Hrsg.), Konzentrative Bewegungstherapie, Springer- Verlag, 2. Auflage, 1989, S.334 -339 zeigen ihre literarischen Fähigkeiten. Zwischen 2007 und 2012 sammelte sie mit viel Humor Anekdoten und Geschichten ihres Lebens als Erinnerungen in einem Buch. Ihr Sohn, bekannter Journalist und Buchautor, lektorierte „Das Kaleidoskop des Lebens".

Mitte der Neunziger wurde ihre berufliche Tätigkeit weniger, sie widmete sich dem Malen und ihren umfangreichen privaten und familiären Kontakten. Mit 80 Jahren entschloss sie sich aus ihrem schönen Haus und Garten ins Seniorenheim Augustinum umzuziehen und fand dort für einige Jahre eine neue Heimat und neue Freundschaften. Nach einem Sturz wurde sie pflegebedürftig und zog mit Hilfe ihres Sohnes und der Schwiegertochter um in das Tertianum, eine vornehme Seniorenresidenz in München.

Eine schwere Lungenentzündung nahm ihr so viel Kraft, dass sie selber das Lebensende ersehnte und doch wurden die nächsten Menschen von ihr erkannt und sie konnte ihre Lieblingsgedichte und Lieder tonlos mitsprechen. Gertrud von Peschke starb nach einem facettenreichen, erfüllten, auch manchmal schwierigen Leben am 8. Mai 2015 in München an einem wunderschönen Maientag.


München, im Mai 2015
Renate Schwarze
Gertrud von Peschke 2012
Kaleidoskop des Lebens
Erinnerungen
Herstellung und Verlag: BoD- Books on Demand, Norderstedt
ISBN 978-38482-3133-1