12. bis 15. Oktober 2023
Wilhelm-Kempf-Haus, Wiesbaden
„Mein Körper — das bin doch ICH!"
Essstörungen und Körpermodifikationen
Schon fast in alter Tradition fand die diesjährige Jahrestagung des DAKBT im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden statt. Immer im Herbst treffen sich dort die KBTler um Neues zu erfahren und Altes aufzufrischen. Ein ganz besonderer Aspekt der Tagung ist das Wiedersehen von Kolleginnen und Kollegen, die sich langjährig begleiten und deren Kontakt schon längst zu einer (kollegialen) Freundschaft geworden ist. Aber auch neue Begegnungen und ein gegenseitiger Austausch sind wichtig und wohltuend. Die Jahrestagung ist eine gute Möglichkeit, die eigene Identität als KBT-Therapeutin oder –Therapeut zu stabilisieren oder zu finden.
v.l.n.r. Swantje Grützmacher, Barbara Bayerl, Ute Backmann
Die Vorbereitungsgruppe wurde von den Kolleginnen Ute Backmann, Barbara Bayerl und Swantje Grützmacher gebildet. Diese drei Frauen haben ganze Arbeit geleistet und eine wunderbare, ereignisreiche Tagung auf die Beine gestellt. In Verbindung mit dem Tagungshaus und der unverzichtbaren, wertvollen Hilfe unserer Damen aus dem Sekretariat, Uschi Schönberger und Birgit Rosa konnten wir eine ereignisreiche und gut organisierte Tagung erleben.
Die Eröffnung der Tagung durch Dr. Rudolf Kost, ließ nicht außen vor, was uns alle ohnehin berührte, nämlich, dass in der Welt erheblich gezündelt wird, während wir hier in der Tagung sitzen.
Neben den Fachvorträgen und den Workshops waren vereinsbezogene Veranstaltungen im Programm untergebracht. Diese dienten der Information der Mitglieder für eventuell anstehende Veränderungen in der Vereinsstruktur, um den DAKBT zukunftsfähig und attraktiver zu machen. Die Themen waren: „Hat der DAKBT eine Perspektive?“ und „Benötigt der DAKBT ein Institut?" Die Veranstaltungen waren gut besucht und dienten nicht zuletzt zur Vorbereitung der Mitgliederversammlung.
Mathias Hirsch
Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Mathias Hirsch. „Mein Körper gehört mir, und ich kann mit ihm machen, was ich will“ lautet der Titel. Eloquent und kenntnisreich ließ uns der Referent an seiner reichen psychoanalytischen Erfahrung teilhaben.
Beate Herpertz-Dahlmann
In dem lebendigen Vortrag am Freitag wurde uns von Frau Professor Dr. Herpertz-Dahlmann die alternative Behandlungsmethode der Anorexia nervosa an der Universitätsklinik Aachen vorgestellt. Dabei werden Patientinnen nach einer stationärenTherapie zu Hause weiterbehandelt und ihre Familien von einem multiprofessionellen Team der Klinik betreut.
Anke Dalhoff
Unsere KBT-Kollegin Anke Dahlhoff konnte uns in ihrem ebenfalls sehr gut aufgebauten und informativem Vortrag aufzeigen, wie das in der Universitätsklinik Münster angewandte Konzept zur Behandlung der Anorexia nervosa - das auch wissenschaftlich begleitet wird - aussieht und welche Ergebnisse sich daraus bereits ableiten lassen. Ihr Vortrag wurde in dem Workshop „Aufbruch bei kindlicher Psyche“ vertieft.
Aglaja Stirn
Im Vortrag von Prof. Dr. Aglaja Stirn, ging es um das Thema „Körpermodifikationen rund um die Welt — Der Körper im Dienst der Psyche“. Neben einem ethnologischen, historischen und soziologischen Abriss zur Bedeutung von Körpermodifikationen, spannte sie den Bogen zwischen konformen Körpermodifikationen und verobjektivierter Körperentfremdung.
Die Mitgliederversammlung des DAKBT ist, auch auf Grund der Informationsveranstaltungen vom Vortag, reibungslos und in gutem Tempo vonstatten gegangen.
v.l.n.r Karin Schreiber-Willnow, Waltraut Betker
Karin Schreiber-Willnow wurde anlässlich ihres Ausscheidens aus der Forschungsgruppe ausgiebig für ihre große Leistung dankbar gewürdigt. Es ist eigentlich nicht in Worte zu fassen, was sie mit der Forschungsgruppe in all den Jahren geleistet hat. Was wären wir ohne diese Gruppe, in der sie von Anfang an, unermüdlich tätig war? Ausgedrückt durch stehende Ovationen erfüllte „Danke Karin“ den Raum.
v.l.n.r. Maria Stippler Korp, Waltraut Betker, Rudolf Kost
Eine Überraschung war die Verleihung des Elsa-Gindler-Gedächtnis Preises an Maria Stippler-Korp, die seit vielen Jahren in bewundernswerter Ausdauer und Verlässlichkeit dafür sorgt, dass jedes Jahr unsere Fachzeitschrift in wissenschaftlicher Qualität erscheint. Eine ausführliche Würdigung ihrer Person ist in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift des DAKBT und ÖAKBT zu lesen.
Außerdem hat die Mitgliederversammlung fristgemäß einen neuen Vorstand gewählt, er setzt sich zusammen aus Andrea Balcerzak, Susanne Wagner und Frank Kasper.
v.l.n.r. Susanne Wagner, Frank Kasper, Andrea Balcerzak
Der vorherige Vorstand – Waltraut Betker, Frank Kasper und Dr. Rudolf Kost - wurde mit Dank und Ovationen verabschiedet!
Natürlich folgte auf diesen anstrengenden Nachmittag der Festabend, mit einer humorvollen Einlage von Marie-Louise Redel, bevor viele Kolleginnen und Kollegen wieder ausgiebig das Tanzbein schwingen konnten
Elvira Braun, Ute Backmann