Liebe Kolleg*innen, hier die Einladung zum nächsten  Online-Polylog des IBT-Vereins:

Die sogenannten „Klopftechniken“ sind in der Regel gut wirksame und leicht anwendbare körperpsychotherapeutische Zusatztechniken, die sich ins individuell zugepasste „Bündel an Therapiemaßnahmen“ einfügen lassen.

Es gibt von den Klopftechniken unterschiedliche Varianten auf dem Psychotherapie- und auch auf dem Esoterik-Markt. PEP, Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie, nach Michael Bohne (2010) ist dabei als jene psychodynamisch-hypnosystemische Variante anzusehen, die aus neurobiologischer Perspektive auf ähnliche Wirkfaktoren - z. B. auf das sogenannte „Prozessieren“ und die „bifokale Achtsamkeit“ - zurückgeführt werden kann wie das hochwirksame, forschungsgestützte und neurowissenschaftlich begründete EMDR. Es ist jedoch im Gegensatz zum EMDR im Umgang mit belastendem bis traumatischem Erleben ein schonenderer und besser intersubjektiv regulierbarer Zugang.

PEP eignet sich für viele PatientInnen auch als effiziente Selbsthilfe-Methode, vor allem bei belastenden, überschießenden bis überwältigenden Emotionen. In erster Linie gilt dies für Ängste, Selbstzweifel, Anpassungs- und Angststörungen unterschiedlicher Natur bis hin zu traumatischen Ängsten, aber auch für überschießende bzw. als unangemessen bewertete Gefühle von Ärger/Wut, für Rache- oder Schuldgefühle, etc. Und dieser Zugang kann darüber hinaus bei dysfunktionalen Kognitionen, also bei „tiefsitzenden“, lebensbeeinträchtigenden, einengenden Glaubenssätzen bzw. Grundüberzeugungen, wie beispielsweise „ich bin nichts wert“, „ich habe es nicht verdient, dass ich glücklich, erfolgreich, gesund bin“, „ich bin hilflos“, etc. hilfreich sein.

Auf dem Hintergrund neuerer Forschungsergebnisse zu unserem Tastsinnesorgan (Grunwald, „Homo hapticus“, 2017) kann PEP auch als eine strukturierte wirksame Methode einer letztlich angeborenen Stress-regulierenden Selbstberührung angesehen werden.

In diesem Polylog wird Dr. Otto Hofer-Moser die TeilnehmerInnen mit dem Standardvorgehen in dieser psychotherapeutischen Zusatzmethode theoretisch und – so gut dies in diesem Online_Rahmen möglich ist - auch praktisch vertraut machen, sodass diese anschließend ausreichend motiviert sind und es sich zutrauen, diesen Zugang zunächst in der Selbsthilfe, aber vielleicht auch schon therapeutisch bei Ihren PatientInnen anzuwenden. Die TeilnehmerInnen werden einladen, sich im Vorfeld ein aktuelles belastendes, nervendes

Thema zu überlegen, an dem dann ganz konkret gearbeitet werden kann. Der SUD dazu sollte allerdings den Belastungsgrad 7 nicht überschreiten und es sollte sich auch nicht um das große Lebensthema handeln. Es sollte halbwegs umgrenzt sein.

Die TeilnehmerInnen erhalten eine Woche vor dem POLYLOG ein Handout zur Vorbereitung.

Dr. Otto Hofer-Moser, MSc
Arzt für Allgemeinmedizin, seit 12/21 in Pension, Psychotherapeut in freier Praxis
Lehrtherapeut und Lehrsupervisor im Fachspezifikum IT der Universität für Weiterbildung Krems
Lehrtherapeut der Österreichischen Ärztekammer im Rahmen der Psy-Diplom-Weiterbildungen
Schwerpunkte: Leibtherapie, Psychosomatik, Trauma- Folgestörungen

Veröffentlichungen von Dr. Otto Hofer-Moser:
Hofer-Moser, O. (2018). Leibtherapie. Eine neue Perspektive auf Körper und Seele. Gießen: Psychosozial-Verlag. Hofer-Moser. O., Hintenberger, G., Schwarzmann, M., De Dominicis, R. & Brunner, F. (2020). Krisenintervention kompakt. Theoretische Modelle, praxisbezogene Konzepte und konkrete Interventionsstrategien. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Schigl, B., Siller, B. & Hofer-Moser, O. (2022). Körperliche Berührung in der Psychotherapie: Tabu – Notwendigkeit – Risiko? Journal für Psychologie, 30(2), 29-49, abrufbar unter: https://journal-fuer- psychologie.de/article/view/0942-2285-2022-2-29/html

Literatur zum Thema:
Bohne, M. (Hrsg.). (2010). Klopfen mit PEP. Prozessorientierte Energetische Psychologie in Therapie und Coaching. Heidelberg: Carl-Auer-Verlag.
Eschenröder, Christof, T. & Wilhelm-Gößling, Claudia (Hrsg.) (2012). Energetische Psychotherapie – integrativ. Hintergründe, Praxis, Wirkhypothesen (3. überarbeitete und erweiterte Auflage). Tübingen: dgvt-Verlag. Grunwald, M. (2017). Homo hapticus. Warum wir ohne Tastsinn nicht leben können. München: Droemer- Verlag.

Termin: Dienstag 24. Oktober 2023 ab 19.00 Uhr (Dauer 3 UE, ca. bis 21.15 Uhr) Moderation: Martin J. Waibel
Anmeldung: https://ibt-verein.de/polylog
Unkostenbeitrag: 20 €

Nach der verbindlichen Anmeldung erhalten Sie einen Zugangslink, der Sie an diesem Abend teilnahmeberechtigt. Sie können mit jedem Online Medium wie Ipad, Computer, Handy etc. teilnehmen.

V.i.S.d.P.: DGIB, Martin J. Waibel, Aulendorf www.ibt.verein.de, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!