Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist eine körperorientierte psychotherapeutische Methode.
Sie wurde 1958 von Prof. H. Stolze begründet. In mehr als 140 psychosomatisch-psychiatrischen Kliniken ist die KBT fest im Behandlungssetting etabliert. KBT wird als Einzel- und Gruppentherapie angeboten. Im ambulanten Bereich wird sie in therapeutischen Praxen und Beratungsstellen sowie in der Erwachsenenbildung und Prävention angewandt.

Theorie

Konzentrative Bewegungstherapie verbindet unmittelbare Sinneserfahrungen mit psychoanalytisch orientierter Bearbeitung. Basis dafür sind entwicklungspsychologische, tiefenpsychologische und lerntheoretische Denkmodelle.

Durch die konzentrative Hinwendung auf das eigene Erleben – einfühlend und handelnd – werden Erinnerungen belebt, die sich körperlich in Haltung, Bewegung und Verhalten ausdrücken. Sie können bis in die vorverbale Zeit zurückreichen.

Bewegung wird dabei verstanden als “Das Sich-Bewegen”, das Erlebnis der Bewegung, als “Bewegt-Sein” und als “Auf-dem-Weg-sein”. Das bedeutet, dass der Patient sich schrittweise entfaltet bei der Überwindung tatsächlicher und/oder phantasierter äußerer und innerer Hemmnisse.

Die KBT geht dabei den Weg der bewussten Körperwahrnehmung im Hier und Jetzt. Theoretische Grundlage ist die Annahme, dass sich Wahrnehmung zusammensetzt aus Sinnesempfindung und Erfahrung. Hintergrund ist die individuelle Lebens- und Lerngeschichte. Gesunde Anteile und Störungen werden erlebbar und können in ihrer Bedeutung verstanden werden. Damit werden sie für die psychotherapeutische Bearbeitung zugänglich. Mit jeder Belebung des Wahrnehmens wird gleichzeitig eine innere Bewegung ausgelöst. Mit jeder Bewegung wird Wahrnehmung belebt. Dies entspricht der Gestaltkreislehre.

Im Umgang mit Materialien und Personen wird neben den realen Erfahrungen ein symbolisierter Bedeutungsgehalt erlebbar. Durch die differenzierte Wahrnehmung können eigene Einstellungen und eigenes Verhalten zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Situationen und im Umgang mit verschiedenen Gegenständen und Partnern erprobt und verglichen werden. Fixierte Haltungen und Fehlerwartungen können durch das Erproben neuer Wege abgebaut werden. Die Fähigkeit zu wählen und zu entscheiden, wird wieder gewonnen und weiter entwickelt. Wesentlich ist dabei im Unterschied zu anderen psychotherapeutischen Verfahren, dass Körperliches die Grundlage und das Beziehungsfeld für

  • individuell-eigengesetzliche
  • physische
  • psychosomatische und
  • psychische Abläufe bildet.


Dadurch werden die aktualisierten Inhalte konkret erfahrbar und die Problematik “begreifbar” und somit weiter bearbeitbar.

Dies kann durch die Auseinandersetzung mit der Körpererfahrung unmittelbar geschehen oder durch die verbale Interpretation der Inhalte, die aus bewusster und unbewusster Lebensgeschichte aufgetaucht sind. Auf beiden Wegen können sich Veränderungen im Sinne einer Persönlichkeitserweiterung entwickeln.

Hier finden Sie den Pressetext zur Methodik der KBT